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Christenverfolgung im Römischen Reich

Die Christenverfolgungen begannen andeutungsweise bereits 49 n. Chr. unter Kaiser Claudius. Zu einer ersten wirklichen Verfolgung kam es unter Kaiser Nero 64 n.Chr. in Rom.

Im weiteren 1. und 2. Jahrhundert gab es immer wieder Martyrien, aber keine systematische Verfolgung der Christen. Diese Situation änderte sich auch zu Beginn des 3. Jahrhunderts nicht. Unter Kaiser Caracalla gab es im Jahre 212 n. Chr. mit der Aufstellung des römischen Bürgerrechts möglicherweise eine rechtliche Grundlage für die Verfolgung der Christen bei der Verletzung des Kaiserkultes.

Seit 218 n. Chr. beginnt dann eine Epoche relativer Ruhe und Sicherheit unter Severus Alexander. Dessen Nachfolger Maximinius Thrax (Kaiser 235-238 n.Chr.) wollte das Christentum ausrotten, hielt dieses Vorhaben aber für nicht durchführbar und griff deshalb nur den römischen Klerus an. Zahlreiche Bischöfe wurden inhaftiert und getötet.

Kaiser Philippus Arabs (239-244 n.Chr.) brachte dem Christentum höchstes Wohlwollen entgegen. Sein Nachfolger Trajanus Decius (249-251 n.Chr.) ordnete an, dass sämtliche Untertanen des Reiches an bestimmten Tagen für den Kaiser und den römischen Statt Opfer und Spenden an die römischen Götter darbringen sollten.

Die Folgen waren entweder Glaubensverrat oder Martyrium. In den Folgejahren und unter den Folgeherrschern ging es immer hin und her. Unter Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.) kommt es zu deutlichen Verfolgungen. Hintergrund ist die Angst vor der Schwächung des römischen Heeres durch Christen, die den Soldatendienst verweigerten. Motive für die Christen war die Ablehnung des Kaiserkultes.

Unter Gallerius setzte aber ein Umdenken ein. Er erwirkte 311 n. Chr. ein Toleranzedikt. Darin wird deutlich, dass die Christenverfolgung von Beginn an als gescheitert anzusehen ist und daher aufhören sollte. Doch noch bis ins Jahr 320 oder 324 gab es in Nordafrika und Ägypten weitere Christenverfolgungen.