Friedhof (Headerbild)

Baugeschichte

Im Jahr 1890 wurde auf dem damals noch recht neuen Rensefelder Friedhof ein Kapelle errichtet. Zum Ende des 2. Weltkrieges und in der Zeit danach wuchs die Bevölkerung Bad Schwartaus stark an. Damit stiegen nicht nur die Zahl der Beerdigungen, sondern auch die Zahl der Gottesdienstbesucher wurde größer, so dass die alte Kapelle bald nicht mehr aussreichte.

Darum wurde in den Jahren 1959/1960 mit dem Bau der jetzigen Kapelle ein größerer, den Bedürfnissen der Zeit angepasster Gottesdienstraum geschaffen. Neben dem eigentlichen Kapellenraum wurden im südlichen Seitenflügel Räumlichkeiten für ein Büro des Friedhofsleiters, eine Sakristei und einen kleinen Erweiterungsraum für den Kapellenraum geschaffen. Im Nordflügel entstanden ein kleiner Aufenthaltsraum mit Vorraum für die Träger und - von außen zugänglich - Besuchertoiletten.

Unter der Kapelle, von Westen aus über eine große Rampe zugänglich, entstand ein größerer Vorraum, in dem auch Abschiedsfeiern gestaltet werden können, sowie in den beiden Seitenflügeln Ruhekammern, in denen Verstorbene aufgebahrt  werden. So können Angehörige in Ruhe von ihren Verstorbenen Abschied nehmen.

Interessant ist, dass der Beerdigungsbetrieb und die Trauergottesdienste während der Bauphase kaum unterbrochen wurden. Die alte Kapelle blieb zunächst noch stehen und wurde genutzt, während der jetzige Quertrakt mit Süd- und Nordflügel und den darunter liegenden Gebäudeteilen errichtet wurde. Nach deren Fertigstellung wurde hier der Betrieb aufgenommen und die alte Kapelle abgerissen. An deren Stelle wurde dann der eigentliche Kapellenraum mit den Bänken und der Orgelempore errichtet, der ach nicht unterkellert ist.

Auf dem Hauptschiff der Kapelle wurde ein kleiner Dachreiter errichtet, in dem die Friedhofsglocke ihren Glockestuhl hat. Diese Glocke läutet immer, wenn auf unserem Friedhof ein Mensch zu Grabe getragen wird, d.h. immer am Ende eines Trauergottesdienstes in der Kapelle, wenn der Sarg oder die Urne zu Grabe getragen werden oder der Sarg zur Verbrennung gefahren wird, um dann zu einem späteren Zeitpunkt beigesetzt zu werden. Zu den Trauergottesdiensten ruft die Rensefelder Kirche mit ihrer Glocke.

Wenn Sie Interesse an Fotos aus der Zeit des Neubaus der Kapelle haben, klicken Sie HIER. Sie werden dann zu einem Foto-Archiv weitergeleitet. Die Qualität der Fotos ist leider nicht die beste ist, da die Originale nur als Diapositive vorliegen. Wer uns Hinweise zu einzelheiten geben kann, möge das gern mitteilen. Wir sind dankbar dafür.

Im Zusammenhang mit dem Kapellenneubau wurde damals 1959/60 auch der Haupteingang zum Friedhof in der Lindenstraße neu gestaltet. Im Jahr 2009 wurden dort die Lampen erneuert.

Ein besonderes Augenmerk verdient das große Fenster an der Westfront der Kapelle hinter dem Altar. Wenn Sie darüber mehr wissen möchten, klicken Sie HIER.

In der Friedhofskapelle wurde nach Fertigstellung eine Pfeifenorgel "von der Stange" eingebaut. Diese Orgel war ein solides, aber auch recht einfaches Instrument, immerhin kein Harmonium oder eine elektronische Orgel. Der Tatsache, dass in der Friedhofskapelle weit mehr Gottesdienste in der Woche stattfinden als in den übrigen Kirchen, hat der Kirchenvorstand dann jedoch in der Gestalt Rechnung getragen, dass im Jahr 1998 eine neue Orgel in die Friedhofskapelle eingebaut wurde. Wenn Sie Näheres über diese Orgel wissen möchten, klicken Sie HIER.

Im Zusammenhang mit dem Einbau der neuen Orgel wurde der Innenraum der Kapelle gründlich renoviert. Der Fußboden wurde neu gefliest. Die Kassetten-Decke war bis dahin mit grob strukturierten, offenen Platten versehen. Diese Platten wurden verspachtelt und weiß gestrichen. Schließlich bekam die Orgelempore eine neue Brüstung mit offen gestaltetem Geländer.

Ein großzügiges Vordach mit neu gestaltetem Eingangsbereich für die Friedhofskapelle wurde im Jahr 2002 errichtet. Damit sind die Besucher von Trauergottesdiensten vor Witterungseinflüssen geschützt. Auch eine Rampe für Rollstuhlfahrer wurde integriert. Während Boden und Treppen sowie die Rampe aus rötlichem Granit gearbeitet sind, ist das eigentliche Dach eine Stahlkontruktion, die deutliche Anklänge an große Bahnhofshallen z.B. dem Hamburger Hauptbahnhof oder neuerdings auch dem Lübecker Hauptbahnhof nehmen. Auf bahnhöfen wird ebenso oft Abschied genommen wie in unserer Friedhofskapelle. Daher sind diese Anklänge bewusst gewählt worden.