Kirchen (Headerbild)

Kleine Baugeschichte der St. Fabian- und St. Sebastian-Kirche zu Rensefeld

Die Rensefelder Kirche ist ein spätromanischer-frühgotischer Backsteinbau.

Die Weihung der Kirche auf den Namen der beiden Märtyrer Fabian (gestorben 250) und Sebastian (gestorben 288) erfolgte am 20. Januar, dem Tag ihres Martyriums, im Jahre 1163 oder spätestens 1174.

Im Jahre 1177 wurde Rensefeld zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Bischof Heinrich I schenkte die Hälfte des Dorfes Rensefeld dem neu gegründeten Johanniskloster in Lübeck. Die Kirche unterstellte er in dieser Urkunde ausdrücklich seiner Zuständigkeit.

Im Jahre 1234 wurde die Rensefelder Kirche von aufgebrachten Lübecker Bürgern, die offenbar mit der Rechtssprechung des Bischofs nicht einverstanden waren, verwüstet. Im Zuge der Wiederherstellung wurde an den Chorraum ein nördliches und südliches Querschiff angefügt, so dass ein kreuzförmiger Grundriss entstand.

1693 wurde der ursprünglich aus Ziegeln errichtete Turm abgerissen und von dem italienischen Baumeister Antonio Petri aus Feldsteinen mit Rundbogenfenstern, einem Zeltdach und einem neuen Westportal neu aufgebaut.

An dem Turm wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Reparaturen erforderlich. Durch das Einflicken von zunächst großer Klosterformat-Ziegelsteine, später kleineren Ziegelsteinen erhielt der Turm sein charakteristisches, buntes Aussehen.

In den Jahren 1965 - 1968 musste die St. Fabian-Kirche grundlegend restauriert werden. Der Turm wurde mit Beton stabilisiert. Über das gesamte Kirchenschiff und den Chor wurde eine neue Decke mit schweren Eichenbalken und darauf liegenden Eichenbohlen gezogen. An die Stelle der Empore im nördlichen Seitenschiff kam jetzt eine kleine Taufkapelle. Der hohe Altaraufsatz wurde aus der Apsis entfernt, so dass jetzt der Blick auf das alte Rundbogenfenster frei wurde. Es erhielt 1966 die farbige Bleiverglasung mit der Darstellung des Abendmahls.

Die Kreuzigungsgruppe wurde auf eine Balkenbasis gestellt und in der Mitte des Chorraumes aufgehängt.

Zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten erhielt die Kirche eine neue Orgel des Orgelbaumeisters Hinrich Otto Paschen.

In den Jahren 2010 bis 2011 wurde die Kirche grundlegend renoviert und saniert.Zunächst war der Anlass lediglich, die Elektrik aus den Jahren 1965-1968 den heutigen Vorschriften und Sicherheitsmöglichkeitne anzupassen.

In diesem Zusammenhang sollte im Turmraum die Treppe in das erste Stockwerk entfernt werden. Dabei kamen erhebliche Schäden am innenliegenden Gebälk des Turmes zutage. Diese rühren aus der Renovierungszeit der Jahre 1965-68, als man die in Aussparungen des masiiven Mauerwerk gelagerten Balken mit Beton verschmierte, so dass mangels fehlender Luftzirkulation die Balken stark verwittert waren und keine Tragfähigkeit mehr boten. Dies wurde zum unerwareten Anlass, den Turm komplett zu sanieren. Hinergrund für diese Sanierung war auch das Projekt der Glockenerneuerung (Neue Glocken).

Außerdem wurde nach Beratung durch die Bauabteilung der Landeskirche entschieden, die Nordkapelle durch eine Glaswand mit großer Schiebetür vom Kirchenschiff abzutrennen, um Raum für kleinere Gottesdienst- und Andachtsformen zu schaffen und die Nordkapelle aufzuwerten.

Abschließend wurden die Kunstwerke fachmännisch gerenigt und die Kirche erhielt einen neuen Innenanstrich.

Details zur Renovierung siehe HIER.